8.11. – 13.11.2022 – Woche 02

Das Wetter

Ja das Wetter traf uns hart diese Woche. Und Covid. Und alles zusammen in einer 20 Quadratmeter Hütte ist zuweilen ein Drahtseilakt.

Es wäre ja nicht so schrecklich, dass es regnet, müsste ich nicht erst durch den strömenden Regen nach draußen, um auf die ökologisch sinnvolle Trenntoilette aka Plumsklo zu gehen. Von welcher das Dach undicht ist. Man wird also auch beim Pinkeln nass. Die Erklärung für das regnerische Wetter ist der Frühling, es ist nämlich noch gar nicht Sommer, darauf warte ich also auch hier, auf der anderen Seite der Welt noch. Aber der Regen ist gut, denn Regen ist unser Trinkwasser, also wir brauchen es damit wir nicht verdursten, zum Abspülen und fürs Kochen. Die Hütte hat einen Trinkwassertank der wohl circa für eine Woche reicht. Ich kann mir ehrlich gesagt noch nicht vorstellen wie das im Sommer ohne Regen dann funktionieren wird, aber es funktioniert scheinbar ganz gut. 

Immerhin, wenn es regnet ist der Wind nicht so störend. Mit dem hab ich hier echt zu kämpfen. Irgendwie hat man ein ständiges Rauschen im Ohr, ein Störgeräusch, was zusätzlich noch die körperliche Widerstandsfähigkeit fordert. Und er erschöpft mich. Und wenn es plötzlich still wird, merke ich erst wie intensiv das Rauschen so ist. Das ist wie wenn man erst dann merkt wie nervenaufreibend die Dunstabzugshaube ist, wenn sie ausgeschaltet wird.

4 Sterne

Die Sanitären Anlagen lassen keine Wünsche offen. Das Regenwasser wird als Trinkwasser und zum Duschen benutzt. Über den Gas-Durchlauferhitzer wird zumindest das Duschwasser erwärmt.


Northland 

Die grüne hügelige Landschaft erinnert mich an das voralpenländliche Allgäu. Wunderschön. Aber dann stehen da Palmen und der Wind fegt übers Land. Es gibt also durchaus Unterschiede, was Flora und Fauna betrifft. Und natürlich das Meer. Aber ansonsten, sogar die braunen Kühe machen den Eindruck direkt aus Deutschland importiert worden zu sein. 

Die Besiedelung erinnert dann eher an Schweden. Da ist nicht viel. Hier gibt es eine lange Straße an der sich ein riesen Grundstück an noch ein größeres Grundstück reiht. So kommt es, dass man Immobilien mit dem Auto besichtigt. Wir haben ein Grundstück mit Haus besichtigt. Um genauer zu sein ist es eine Farm und die Besichtigung war eher eine Safari, bei der wir mit dem Geländewagen die Grundstücksgrenzen abgefahren sind und bei der die Qualität des Weidezauns gelobt wurde. Das Haus war fast nebensächlich. Bisher ist mein Eindruck vom Norden Neuseelands sowieso, dass der Schein eher nebensächlich ist. Hier wird wirklich mehr gelebt als gewohnt und die Häuser haben ein bisschen süditalienischen Charme, wenn auch durchaus nicht die selbe solide Bausubstanz. Man kann hier auch Second-Hand-Häuser kaufen. Dazu wird das Kartenhaus dann einfach abgebaut und an anderer Stelle wieder zusammengesetzt. Das ist schon ungewohnt wenn mitten in der Landschaft ein halbes Haus steht, während das andere noch auf dem LKW lagert.


Die Nachbarschaft


Was sonst so passiert ist? 

Das Schwein ist mehrfach ausgebrochen und hat das Hühnerfutter für sich beansprucht und den Vorgarten der Hütte umgegraben. 

Die hässlichen Hennen sind von ihrem Trailer in ein großzügiges Grundstück umgezogen und müssen sich dort erst noch mit den neuen, schönen Nachbarn anfreunden. 

Ben‘s Eltern brachten auch meinen ersten neuseeländischen Pie mit. Es ist etwas enttäuschend für mich, denn es ist, anders als ich vermutete, nichts Süßes. Blätterteig mit einer Fleischfüllung. Ich esse hier weniger Süßes, dafür richtig viel Fett. Und gaaaaanz wenig Gemüse. Aber die Erdbeersaison startet, das heißt, alles wird gut.

Pie.
und French Toast.

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