Ein kleiner Einblick in meine Gedankenwelt.

Das ganze Leben ist ein Prozess. Ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Es ist so anstrengend und manchmal plötzlich wunderbar, wenn ich erkenne wie weit ich gekommen bin.

Diese Woche wurde mir wieder bewusst dass es die kleinen Schritte sind, die mich voranbringen. Dank der vielen kleinen und trotzdem unglaublich kraftraubenden Schritte die ich in den letzten Jahren gegangen bin, bin ich überhaupt hier. Ich sehe das erst aus der Vogelperspektive, wie weit ich gekommen bin und dass es genau so funktioniert hat und anders nie funktioniert hätte. Hätte ich weiter auf den Ritter gehofft der mich aus der Dunkelheit rettet, sässe ich noch immer in diesem Loch. Aber weil ich mein eigener Held bin und niemand so gut weiß was ich brauche wie ich es tue, bin ich jetzt immerhin schon auf kleinen grünen, sicheren, komfortablen Hügeln. Ein paar Meter überhalb des Meeresspiegels. Klar wäre ich gerne direkt mit der Seilbahn oder dem Helikopter oder in Bestform rennend auf die höchsten Berge der Welt hoch. Aber dann hätte ich auch vieles nicht wahr- und mitgenommen, was in Momenten, in denen es mit mir wieder bergab geht, so nützlich ist.

Und was mir bisher immer super schwer gefallen ist, Entscheidungen zu treffen, erweist sich als die nützlichste Krücke, um voran zu kommen. Weil oft wusste ich nicht ob rechts oder links richtig ist, blieb viel zu lange stehen, an Orten, die mir nicht gut taten, ging zurück zu Orten die noch schlechter für mich waren, nur im mich dann für links zu entscheiden und die ganze Zeit zu denken, dass rechts hätte besser sein können. Und dann? Ab nach rechts und es ist immer noch nicht sicher ob halblinks nichts doch besser gewesen wäre. 

Ein weiser Mann hat einmal zu mir gesagt, dass es überall schön ist. Auch bei tiefstem Nebel in der Marienschlucht finden sich tolle Momente. Auch wenn auf dem Säntis die Sonne scheint. Der Nebel wird nicht besser wenn ich mich in die Sonne wünsche, nur schlimmer im Vergleich dazu. Also höre ich auf, mit dem „was wäre wenn“ und „was hätte sein können“ und genieße den Nebel. Oder hier eben den Regen. Kann sein, dass auf den 3000ern der Südinsel jetzt die Sonne scheint. Aber solange Beamen nicht funktioniert ändert das meine Situation hier und jetzt auch nicht. Und jeder Gedanke an die sonnigen Berge lässt mich noch tiefer im Nebel stehen. Und jeder Gedanke an eine warme trockene Wohnung mit Badezimmer lässt mich den Weg zu den sanitären Anlagen noch nasser anfühlen. 

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