17.12.2022 – 24.12.2022 Woche 08
Es ist so schön diese Vorweihnachtszeit ohne Weihnachten zu erleben. Es ist einfach nur Sommer, ich kann Kanu fahren und Blumen pflücken und mit offenen Türen zeichnen. Ich hab mich fast ein bisschen gefühlt wie das Marschmädchen im Buch „Der Gesang der Flusskrebse“. Bei Flut sind wir los und bei Ebbe zurück, um mit dem Strom zu schwimmen, beziehungsweise zu fließen. Und das macht einem das Leben erstaunlich leicht.
Beim Van optimieren war ich genauso im Flow. In diesem Zustand, indem man einfach nur noch macht und die Zeit vergisst. Ich liebe es, „Möbel“ reinzubasteln, ohne Plan, es passiert alles im Moment, fast wie Kunst. Ich habe einfach angefangen und Stück für Stück entwickeln sich neue Ideen. Und zwar immer nur aus den Dingen, die ich da habe. Das ist phantastisch und ich komme so richtig in den Flow. So sehr, dass ich mir wahrscheinlich einen Sonnenbrand geholt habe.
An meinem Geburtstag war ich endlich windsurfen. Robyn und ich haben einen Wochenendkurs gemacht, in dem ich nun endlich die Basics beigebracht bekommen habe, sodass ich mir beim nächsten mal hoffentlich einiges an Kraft einsparen werde. Und es war so einfach, es einfach zu machen. Ich weiß gar nicht, wie es sein kann, dass ich es die letzten 4 Jahre (solange nehme ich mir das schon vor), am Bodensee wohnend, nicht geschafft habe. Zwischen der Vorstellung wie ich auf dem Brettchen stehe und dem Jetzt, lag einfach nur das machen. So einfach!
Die erste Woche Sommer, ohne viel Regen, ohne starken Wind, ohne Kälte und mit glasklarem wunderschönem Sternenhimmel. Laue Sommernächte im Dezember, das ist wirklich bizzar und genauso wie ich es mir so lange erträumt habe, an meinem Geburtstag und all diesen schwierigen familienfeierlichen Weihnachtstagen weg sein, im Warmen, wo das alles gar keine Rolle spielt. Ich habe nur im Baumarkt Weihnachtslieder gehört und das war auch schon das einzige was mich hier so richtig an diese überbewertete Zeit erinnert. Nächstes Jahr mach ich das wieder so. Hoffentlich ein Weihnachtsgrillen.
Und außerdem, weil ich es so spannend fand, diese menschliche Einfallslosigkeit im Vergleich zur Vielfältigkeit der Natur, ein Neubaugebiet in Auckland. Da fehlen mir dir Worte.
