23.03.2023 Woche 21
Raglan
Kurz dachte ich, ich hätte festen Boden unter den Füßen. Es hat sich so gut angefühlt. Und dann kommt dieses Leben und schickt mich auf Berg- und Talfahrt. Es ist erstaunlich wie Freude und Leid doch immer wieder so nah beieinander liegen und ich bin es leid, dass es scheinbar das eine ohne das andere nicht geben kann. Wie siamesische Zwillinge. Es scheint als gibt mir das Leben immer und immer wieder die selbe Aufgabe. Loslassen und Durchhalten. Ich dachte auf diesem Übungsfeld wäre ich nun endlich mal zumindest bei den Fortgeschrittenen angekommen. Oder sogar schon auf dem nächsten Level. Und natürlich wird es immer gewohnter an nichts festzuhalten und einfach auszuhalten.








Trotzdem verstehe ich nicht, wieso das schon wieder sein muss. Ich fürchte mich davor nach Hause zu kommen. Davor was mich erwartet, was bisher in meiner Vorstellung nie eine Möglichkeit war. Ich tue mich schwer damit die Gedanken an das Leid, was meine Oma jetzt gerade erfährt loszulassen. Nicht zu sehr darüber nachzudenken was sie da gerade erlebt und wie viel Angst sie haben muss.






Die letzten Tage konnte ich ein wenig durchatmen. Die drei “zauberhaften W’s“ : Warme Dusche, Wlan und weiches Bett boten Schutz vor einem regennassen Tag und ein bisschen Geborgenheit bei allzu viel traurigen Gedanken. Dazu eine ziemlich berührende Begegnung, mit einem wundervollen Menschen. Heute hat sich dann jeder von uns wieder auf seinen eigenen Weg gemacht. Alleine reisen, um nicht die hochgelobte Autonomie und Unabhängigkeit zu verlieren. Scheinbar ist das ein endloses Game mit nur einem Level. Also heute wieder loslassen, geliebte Menschen und Gedanken an geliebte Menschen und vor allem die Hoffnung loslassen auch nur in irgendeiner Weise die Kontrolle über irgendwas zu haben. Stattdessen darauf vertrauen, dass schon alles irgendwo einen Grund hat. Ich hoffe doch sehr irgendein Glühwürmchen in diesem Universum hat sich auch nur den Funken eines wohl überlegten Gedankens gemacht, bevor es diesen Tsunami in mir ausgelöst hat.





Vor der Rückfahrt nach Maungaturoto zu Robyn und Ben gibt es noch einen kleinen Zwischenstopp in Hamilton. Nur um mal kurz die Windschutzscheibe auszutauschen. Das Leben kann auch so einfach sein.













