11.03.2023 Woche 19
Die Muse

Gesperrte Straßen und meine Fährabfahrt, ziemlich genau zwei Monate nachdem ich die Südinsel befahren habe, haben mich zu einem kleinen Innehalten gezwungen. Ich hatte einfach nichts mehr zu tun. So schön! Und dann kommt es wie von selbst, dass ich die Muse habe mich mal wieder hinzusetzen und ein wenig zu zeichnen und zu sein und in der Hängematte einfach nur den Vögeln zu zuhören. 

Außerdem obliegt dieser Gegend hier scheinbar die Aura der Nähe. Auf einer meiner Wanderungen durch Wald, tausend Höhenmeter ohne Aussicht, hin zu einem surrenden, aussichtslosen „Gipfel“ , wurde ich von einer netten Dame für eine Person gehalten, die umarmt werden will. Und wer mich kennt, der weiß, ich bin normalerweise nicht so. Aber die war echt charmant. Deshalb hab ich ihr auch mal meine Adresse dagelassen, für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie eines Tages nach Europa reist und eine Unterkunft braucht. 

Ja, mittlerweile kann ich meinen Liebestank also wieder so ein bisschen als 1/4 voll betrachten und die Südinsel mit einem richtig schönen Abschiedsgefühl verlassen. Ich bin froh darüber, was  ich nun endlich ein großes Stück der dunklen Vergangenheit hier und hinter mir lassen kann. Und freue mich auf die restliche Zeit, die ich noch auf der Nordinsel sein kann. Also so unscheinbar die Gegend um Picton auf der Karte auch aussehen mag, ist es hier doch wirklich sehr aufregend. Und ich hab mich auch gleich verliebt, in diesen Pinguin, der wahrscheinlich zum Sterben an Land gekommen ist. 

Lust auf Schafe zählen?

Trage dich hier ein und du weißt immer wenn es was Neues gibt.

Schreibe einen Kommentar