10.01.2023 Woche 11  

Manchmal entscheidet sich mein Tag ja schon, wenn ich morgens den gemahlenen Espresso in den Siebträger der Bialetti fülle. Je nach dem wie viel dabei daneben geht, ist der Tag manchmal schon gelaufen. Oder ich spüre eine erwachsene Gelassenheit dem Missgeschick gegenüber und das ist dann wiederum ein Zeichen für einen guten Tag. Was das Kaffeeorakel heute entscheidet wird spannend. 

Interpretationsspielraum.

Ich bin heute Nacht um 12, nach nur 4 Stunden schaukeliger Fährfahrt, in Picton, auf der Südinsel angekommen. Ich hab schon die Nächte zuvor nicht gut geschlafen (wahrscheinlich der Vollmond) und nun bin ich komplett aus dem Takt. Zum ersten Mal also bis 9 Uhr geschlafen. Ein paar Stunden in Picton auf einem Parkplatz an der Straße. Dummerweise habe ich genau die Straße ausgesucht, die alle Ankommenden wählen, die der Fähre rasant entfliehen um dann durch Picton zu düsen. War also nur semi erholsam. Um 6 bin ich dann weiter gefahren, auf den nächst besten Freedom Camping Spot, direkt an der Mündung eines Flußes ins Meer. Ruhig und in alle Richtungen fließend, über mir die Stromleitung, neben mir der Fluss. Bestimmt gut fürs Fengshui. Da sitze ich nun und mein Kopf ist Matsch, ich war immerhin länger wach als an Silvester. Mein Körper ist sehr erschöpft (die lange Probewanderung steckt mir noch in den Knochen und ich hoffe die Hüfte bleibt fein) und ungeduscht und sehnt sich nach einer Wiedergeburt. 


Das Gute ist aber, dass ich heute morgen mein Funkeln wieder gespürt habe. Die Berge beschienen von der Morgensonne. Zwar nur ein wenig Berge, weil die Wolkendecke wieder alles vereinnahmt, aber ich habs gespürt, dass meine Freude, die die letzten Wochen etwas abhanden gekommen ist noch irgendwo in mir schlummert. Ich hoffe die Berge der Südinsel bringen das Funkeln zum Strahlen und mich wieder zurück zu mir selbst. Da ich Pläne und Struktur brauche, mache ich mir jetzt auch erstmal einen Plan, damit ich nicht wie zu letzt komplett im rastlosen Rausch durch die Gegend fahre, sondern wieder mehr zur Ruhe komme. Reiseburnout endet in einem Suchtanfall.

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